Georg Kofler
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 24.08.1943 - 15.04.1945, Ermordet am 15.04.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Georg Kolfler wird als Sohn eines Bindermeisters in Fresach bei Villach geboren. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitet er bis zum Ersten Weltkrieg in der Landwirtschaft. Er meldet sich am Tage der Kriegserklärung freiwillig zur k. u. k. Armee und wird bis Kriegsende an der italienischen Front eingesetzt. Nach dem Krieg wird er Gendarm.
Beim Juli-Putschversuch der Nationalsozialisten im Juli 1934, bei dem Bundeskanzler Dollfuss ermordet wird, wird Georg Kofler von Nationalsozialisten verwundet und muss daraufhin in den Ruhestand gehen.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges fängt er wieder an zu arbeiten und wird Buchhalter bei der Kosmos-Versicherungs-Gesellschaft in Klagenfurt. Im März 1943 macht Georg Kofler Franz Bernthaler mit Karl Loßmann bekannt. Die drei wollen Flugblätter produzieren, sie ins Ausland schaffen und dort via Radio verbreiten. Dies erzählt Georg Kofler auch seiner Arbeitskollegin Sophie Jörgl, in deren Familie der Leiter der AFÖ, Pater Anton Granig verkehrt. Sophie Jörgl erzählt Anton Granig von diesen Plänen, was er nicht nur unterstützt, sondern auch fördert.
Georg Kofler fungiert in der Folge als Mittelsmann, der Flugschriften von Karl Loßmann erhält und diese über Franz Bernthaler an Ferdinand Frodl weiterreicht. Sie sollen dem Plan nach über die Päpstiche Nuntiatiur ins Ausland geschmuggelt werden. Dies passiert schließlich nicht, da Ferdinand Frodl sie vernichtet.
Am 24. August 1943 wird Georg Kofler von der Gestapo verhaftet. Über ein Jahr verbringt er in der Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Rossau in Wien. Der Prozess gegen ihn und zwölf weitere Mitglieder der AFÖ hätte am 20. Juli 1944 stattfinden sollen, doch das Attentat auf Adolf Hitler am selben Tag ist ausschlaggebend, dass die Verhandlung auf den 11. August 1944 verschoben wird. Er wird wegen „Feindbegünstigung“ angeklagt und zum Tode verurteilt.
Bis April 1945 sitzt Georg Kofler in der Todeszelle des Wiener Gerichtsgebäudes. Als sich die Rote Armee nur noch wenige Kilometer vor Wien befindet, wird er und 45 weitere zum Tod verurteilte Gefangene in der Nacht vom 4. auf den 5. April 1945 auf einen Todesmarsch über Stockerau und Maissau nach Krems geschickt, wo die Gruppe am 9. April 1945 im Gefängnis Stein an der Donau eintrifft. Sechs Tage später, am 15. April 1945, verfügt die SS, alle Gefangenen zu exekutieren, darunter auch Georg Kofler.
Georg Kofler ist am Friedhof in Stein/Donau begraben.
Orte
Wohnort:
Quellen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW); Photo: DÖW