Widerstand der Zeugen Jehovas und anderer christlicher Gruppen
von Wolfgang Neugebauer und Stephan Roth
Die in Österreich schon seit 1935/36 verbotene religiöse Gruppe Internationale Bibelforschervereinigung setzte ihre Tätigkeit nach dem März 1938 unbeirrt fort. Die im NS-Jargon „Bibelforscher“ genannte, sich selbst „Zeugen Jehovas“ bezeichnende christliche Kleingruppe lehnte den NS-Staat kompromisslos ab. Das Regime verfolgte die Zeugen Jehovas vor allem wegen ihrer Ablehnung von Kriegsdienst und Rüstungsarbeit konsequent und brutal. Große Wirkung hatten die Bemühungen der Hilfsstelle der Quäker sowie der (evangelischen) Schwedischen Mission in Wien, die mehr als 3.000 Juden und Jüdinnen sowie Christen und Christinnen jüdischer Herkunft zur Auswanderung in das neutrale Ausland verhalfen.
Quelle: Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStG, 2013) S. 64.