Obstlt. Oskar Ghelleri

Oskar Ghelleri

Personalia

Geboren:

26. November 1875, Steinabrückl

Gestorben:

14. November 1951, Wien

Beruf:

Soldat und Finanzbeamter

Verfolgung:

Haft 08.02.1943 - 06.06.1945

Mitgliedschaften

Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich

Lebenslauf

Oskar Ghelleri wird als Sohn von Oberleutnant Ferdinand Ghelleri, k. u. k. Offizier in Steinabrückl, geboren. Nach der Volksschule besucht er das Militärgymnasium, um im Anschluss auf die Militärakademie für Artillerie zu gehen. Danach macht er es seinem Vater gleich und wird Berufsoffizier in der österreichisch-ungarischen Armee. Als solcher nimmt er auch am Ersten Weltkrieg teil und avanciert zum Oberstleutnant. 1920 wird er beim Militär pensioniert und wechselt in das Bundesministerium für Finanzen.

Oskar Ghelleri ist legitimistisch eingestellt und später Mitglied des Heimatschutzes. Als Legitimist ist er entschiedener Gegner des Nationalsozialismus.

Im Herbst 1941 trifft Oskar Ghelleri seinen Bekannten Vinzenz Hauser, der ihn erstmals von der Lamberti-Runde um den Rechtsanwalt Karl Wanner erzählt. Im Café Tschokel in der Girardigasse 10, im 6. Wiener Gemeindebezirk gründet er gemeinsam mit Vinzenz Hauser, Stefan Glanz, Karl Schall und Witold Müller – alles ehemalige Mitglieder des Heimatschutzes – und seinem Jugendfreund Guido Zeller von Zellhain, einen Stammtisch, bei dem Überlegungen über das Ende des Dritten Reiches und eine mögliche Donauföderation unter Einbeziehung Bayerns und unter der Führung Otto von Habsburg-Lothringen nachgedacht wird. Darüber hinaus werden Nachrichten aus dem BBC – von Nationalsozialisten als „Feindsender“ bezeichnet – ausgetauscht. Im Sommer 1942 trifft sich Oskar Ghelleri mit Karl Grebenz.

Über Vinzenz Hauser und Karl Grebenz ist die Runde, die sich im Café Tschokel trifft mit der Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreich (AFÖ) verbunden.

Am 8. Februar 1943 wird Oskar Ghelleri von der Gestapo verhaftet und am 11. März 1944 vom Volksgerichtshof wegen „Abhören eines Feindsenders“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Er wird ins Zuchthaus Straubing überstellt. Dort bleibt er bis Kriegsende und wird schließlich am 6. Juni 1945 entlassen.

Als Pensionist bleibt er in Wien und verstirbt dort 1951 verheiratet und kinderlos.

Orte

Wohnort:

Quellen

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW), matricula online; Photo: DÖW

Oskar Ghelleri

Soldat und Finanzbeamter
* 26. Nov. 1875
Steinabrückl
† 14. Nov. 1951
Wien
Haft