Dr. Arthur Trattler

Personalia

Geboren:

22. Februar 1917, Spittal/Drau

Gestorben:

7. Februar 1995, Spittal/Drau

Beruf:

Bezirkshauptmann

Verfolgung:

Haft 20.05.1944 - 25.10.1944

Mitgliedschaften

Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich, K.Ö.H.V. Carolina Graz, K.Ö.St.V. Babenberg Klagenfurt, K.Ö.St.V. Teurnia-Ortenburg Spittal a.d. Drau

Lebenslauf

Arthur Trattler maturiert 1936 am Bundesrealgymnasium in Klagenfurt, geht anschließend nach Graz zum Studium der Rechte und wird dort 1936 bei der Studentenverbindung Carolina Graz aktiv.

1939 promoviert Arthur Trattler zum Dr. iur. Da nach Meinung der damaligen Machthaber seine politische Haltung nicht einwandfrei ist, wird er als Referendar vom Oberlandesgericht abgewiesen und erhält die Einberufung zur deutschen Wehrmacht. Über seinen Schwager Ernst Ortner kommt er während des Urlaubs vom Fronteinsatz im April 1943 in Kontakt zu Mitgliedern der AFÖ (Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich). Nach der Enttarnung der Widerstandsgruppe durch einen Konfidenten wird er am 22.9.1943 von der Stapostelle Klagenfurt „wegen Vorbereitung zum Hochverrat“ dem Oberreichskriegsanwalt angezeigt. Da er als Sanitätsunteroffizier an verschiedenen Kriegsschauplätzen Dienst tut, kann er erst am 20.5.1944 in der Gegend von Monte Cassino in Italien verhaftet werden. Nach der Verlegung in verschiedene Gefängnisse in Oberitalien und Klagenfurt wird er nach Wien-Favoriten in das Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis überführt.

Am 25.10.1944 erfolgt vor dem 5. Senat des Volksgerichtshofs die Anklage wegen Mitgliedschaft in der „Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs“. Arthur Trattler wird aus Mangel an Beweisen aber freigesprochen und zur Truppe zurückversetzt. Er gehört mit größter Wahrscheinlichkeit mit zu den Verfassern des Flugblattes der AFÖ, das zur Verhaftung geführt hat. Eduard Pumpernig hat nämlich nach der Besprechung von Ende April 1943 mit Mitgliedern der AFÖ aus den drei Entwürfen von Arthur Trattler das Flugblatt mit dem Titel „Österreicher, Kärntner, Brüder und Schwestern der unterjochten Nationen“, das an die Kärntner, Österreicher und Slowenen gerichtet ist, zusammengefasst und vervielfältigen lassen.

Nach dem Krieg tritt Arthur Trattler sofort in den Dienst des Landes Kärnten ein. 1951–1982 ist er Bezirkshauptmann in Spittal a. d. Drau.

Orte

Wohnort:

Viktringer Ring 5 (Klagenfurt)

Quellen

  • Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien), S. 358.

Arthur Trattler

Bezirkshauptmann
* 22. Feb. 1917
Spittal/Drau
† 7. Feb. 1995
Spittal/Drau
Haft