Hartmann (Karl) Staudacher OFM

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Hartmann Staudacher (ÖVfStG)

Personalia

Ordensname:

Hartmann, OFM

Geboren:

6. Jänner 1901, Ranten

Gestorben:

26. August 1975, Grimmenstein

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 23.08.1943 - 06.12.1944

Mitgliedschaften

Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich, K.Ö.St.V. Markomannia-Eppenstein Graz

Lebenslauf

Karl Staudacher absolviert nach der Volksschule in Ranten das Gymnasium in Graz und tritt dort nach der Matura 1919 in den Franziskanerorden ein, wo er den Ordensnamen Hartmann erhält. Er studiert dann an den Universitäten Graz und Wien Theologie und wird 1923 zum Priester geweiht. Nach verschiedenen seelsorglichen Aufgaben in Niederösterreich und der Steiermark ist er 1929–1942 als Volksmissionar tätig. Ab 1942 ist er Pfarrverweser in der Klosterkirche in Maria-Enzersdorf.

Nach dem Anschluss wird er wegen seiner bekannten „NS-feindlichen“ Haltung immer wieder zur Gestapo vorgeladen, wo er 42mal verhört wird. Er kommt mit der AFÖ über Eduard Pumpernig (Frater Benno OFM) in Verbindung und hilft ihr auch finanziell u. a. zur Herstellung der Flugblätter. Er stellt „zum Zwecke der Finanzierung dieser Geheimorganisation dem Pumpernig einen Geldbetrag von insgesamt etwa 450 Reichsmark in mehreren Teilbeträgen zur Verfügung.

Karl Staudacher wurde wegen Betätigung für eine legitimistische Geheimorganisation [gemeint ist die AFÖ] am 23.8.1943 festgenommen. Während seiner Tätigkeit als Volksmissionar in Wien lernte Karl Staudacher im Franziskanerkloster in Wien den damaligen Theologiestudenten und jetzigen Unteroffizier der Luftwaffe Eduard Pumpernig kennen.

Feststellung der Stapo-Leitstelle Wien

Im Verfahren vor dem VGH vom 9. August 1944 bis 11. August 1944, in dem Hartmann Staudacher wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt ist, wird er freigesprochen. Man kann ihm eine Beteiligung an der AFÖ nicht nachweisen.

Dass auch der Angeklagte Staudacher von dem staatsfeindlichen Treiben seiner Mitangeklagten Kenntnis gehabt hat, ist nicht festgestellt. Vielmehr hat die Hauptverhandlung seine Unschuld ergeben […]. Der Angeklagte Staudacher wird freigesprochen.

Urteilsbegründung bei der Gerichtsverhandlung vor dem 5. Senat des Volksgerichtshofes in Wien

Trotzdem wird er bis zum 6. Dezember 1944 in Wien in Haft gehalten.

Quellen

  • Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStG, 2013), S. 532.

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Hartmann Staudacher OFM

Priester
* 6. Jän. 1901
Ranten
† 26. Aug. 1975
Grimmenstein
Haft