Emil Ertl
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Entlassung 1938, Haft 25.08.1943 - 08.05.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Emil Ertl wird in Kirchbach als Sohn eines Gendarmen geboren. Nach der Schule macht er eine Lehre als Friseur und nimmt als Kriegsfreiwilliger am 1. Weltkrieg teil. Er scheidet 1919 aus dem Militär aus, heiratet 1922 die Feldbacher Witwe Juliana Reicher und nimmt im gleichen Jahr in Feldbach eine Anstellung in der dortigen Sparkasse an. Mit Juliana hat er eine gemeinsame Tochter. In der Zwischenkriegszeit ist er Mitglied der christlichen Gewerkschaft, des Reichsbundes der Österreicher und der VF.
Nach der Okkupation Österreichs durch das III. Reich im März 1938 wird der Gegner des Nationalsozialismus durch Zwangspensionierung entlassen und ist bis zum Jahre 1941 arbeitslos. Danach findet er eine Anstellung im Landesdienst in Feldbach.
Bereits Ende 1939 oder Anfang 1940 trifft sich Emil Ertl mit Markus Leyrer und Wilhelm Hierländer, die er bereits aus der Zeit vor dem Einmarsch kennt, um mit diesen eine mögliche Restauration des Hauses Habsburgs in Österreich zu besprechen. Im Rahmen dieses Treffens überlegen sie die Gründung einer legitimistischen Organisation, die jedoch nicht zustande kommt. Emil Ertl hält jedoch weiterhin Kontakt zu Wilhelm Hierländer.
Emil Ertl wird von Markus Leyrer im Frühjahr 1941 in dessen Wohnung zu einem Treffen mit Eduard Pumpernig eingeladen. Zu Ostern 1941 treffen sich Markus Leyrer, ein gewisser Moser, ehemaliger Bürgermeister von Eisenerz, Emil Ertl und Eduard Pumpernig in Leyrers Wohnung. Eduard Pumpernig weiht sie in die Pläne zur Gründung einer legitimistischen Widerstandsgruppe, der Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs (AFÖ) ein. Leyrer, Moser und Ertl stimmen zu, eine Zelle der Gruppe in Feldbach zu gründen. Zu dieser Zelle gehören in der Folge ebenfalls ein gewisser Mödlhammer und Alois Gingl aus Feldbach, welche jedoch bald im Krieg fielen. Die Mitgliedschaft des Sparkassenangestellten Josef Hermann zu dieser Zelle kann später von der Gestapo nicht nachgewiesen werden.
Nach diesem Treffen besucht Eduard Pumpernig Feldbach kein weiteres Mal und meldet sich auch nicht mehr, weshalb es zu keinen weiteren Aktivitäten der Feldbacher Zelle der AFÖ kommt.
Es ist auch Emil Ertl, der Wilhelm Hierländer mit Eduard Pumpernig im Frühjahr 1941 bekannt macht. Bei einem Treffen der Drei in Hierländers Wohnung in Graz willigt der Wohnungsbesitzer den Plänen Pumpernigs zur Gründung der AFÖ zu und willigt ein, den Aufbau und die Leitung einer Grazer Zelle zu übernehmen.
Am 25. August 1943 wird Emil Ertl von der Gestapo verhaftet und am 22. April 1944 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er bleibt bis Kriegsende in Haft.
Nach dem Krieg bleibt Emil Ertl in Feldbach und verstirbt dort 1957.
Orte
Wohnort:
Quellen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW), matricula