DDDr. Dr. h.c. Andreas Rohracher
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Unterstützt Widerstandskämpfer (unentdeckt),
setzt sich für die kampflose Übergabe Salzburgs 1945 ein
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Andreas Rohracher wird als Sohn des katholisch-konservativen Reichsratsabgeordneten Franz Rohracher, eines Antiquariatsbuchhändlers, geboren und absolviert 1911 das Gymnasium (Cassianeum) in Brixen. Anschließend tritt er wegen der Priesterarmut in Kärnten in das Gurker Priesterseminar ein und studiert an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt in Klagenfurt. 1915 wird er in Tanzenberg zum Priester geweiht.
Danach ist Andreas Rohracher drei Jahre in Spittal/Drau Kaplan. 1918 wird er vom Gurker Bischof Adam Hefter als Hofkaplan und Ordinariatssekretär nach Klagenfurt gerufen. Bereits 1919 geht er zu Studien nach Innsbruck (Dr. theol. 1922), dann nach Wien (Dr. iur. utr. 1926) und schließlich nach Rom (Dr. iur. can. 1927).
Auf Ersuchen Adam Hefters wird er 1933 zum Titularbischof Isba und Weihbischof von Gurk ernannt. 1938 folgt die Ernennung zum Generalvikar.
Nach der Resignation Adam Hefters wird Andreas Rohracher am 15. Juli 1939 zum Kapitelvikar gewählt. Während des Dritten Reiches protestiert er gegen die Tötung Geisteskranker und gegen die Übergriffe auf die Slowenen in Kärnten. Am 23. Februar 1943 wird er vom Salzburger Domkapitel zum Fürsterzbischof gewählt. Die Translation (päpstliche Bestätigung) erfolgt am 1. Mai 1943. Bis zur Amtsübernahme des neuen Gurker Bischofs Josef Köstner bleibt er aber gleichzeitig auch Administrator dieser Diözese.
Durch seinen Bruder Meinrad gerät Andreas Rohracher indirekt in Kontakt zur „Antifaschistischen Freiheitsbewegung“ (AFÖ), bei der zahlreiche CVer maßgeblich mitwirken. Auch hat er Kontakte zum „Kreisauer Kreis“, bleibt jedoch seitens der Gestapo unbehelligt. In Salzburg ist das erzbischöfliche Palais beschlagnahmt, so dass er in der Erzabtei St. Peter Unterkunft findet. In den letzten Kriegstagen setzt er sich bei Gauleiter Adolf Scheel für die kampflose Übergabe der Stadt Salzburg ein.
Nach dem Krieg setzt sich Andreas Rohracher für die Versöhnung ein und warnt die Gläubigen vor Racheakten an Nationalsozialisten, welche Haltung auch Kritik hervorruft. 1951 legt er auf Weisung des Heiligen Stuhles den Titel „Fürsterzbischof“ zurück, und von 1955 bis 1959 ist er nach dem Tod von Theodor Kardinal Innitzer auch Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz.
In seiner Ägide findet 1961 die Gründung des „Internationalen Forschungszentrums für Grundlagen der Wissenschaften“ durch den katholischen Universitätsverein statt, der auch die Salzburger Hochschulwochen veranstaltet. 1965 macht Andreas Rohracher den vielbeachteten Vorschlag der Schaffung eines eigenen Patriarchats für die Kirchen der Reformation, um dadurch das ökumenische Gespräch zu beleben.
Am 20. Juni 1969 wird seine Resignation angenommen.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 11.10.2022.